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The three-borders news blog and community: Basel-Baden-Alsace

Dreiland News by l'Elsass Gazette

Drei Frauen + drei Länder = “Dreiland News”

Eine neue Plattform für junge Menschen aus der Regio

Ein Artikel von Hans-Jörg Renk

Die drei jungen Damen auf unserem Bild sind nicht, wie man etwa vermuten könnte, Kandidatinnen für einen Schönheitswettbewerb, sondern die Promotorinnen einer neuen Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, der jungen Generation von 15 bis 25 Jahren, die ohne Grenzen ausgewachsen ist, aber diese oft nach wie vor im Kopf hat, das Gefühl zu vermitteln, zu einem gemeinsamen Lebensraum, eben dem Dreiland, zu gehören. Alle drei studieren noch, Clémence Prillard (links) aus dem Elsass Erziehungswissenschaften an der Université de Haute Alsace in Mulhouse, Anna Fersztand (Mitte) aus Basel Medienwissenschaften an der dortigen Universität, und Julia Reist aus dem Badischen Wirtschaft, ebenfalls an der Uni Basel.

“Dreiland News” ist als Verein nach dem lokalen Recht des Elsass konstituiert und seine drei Gründerinnen betreiben dessen Tätigkeiten neben dem Studium als Freiwilligenarbeit. Diese beruht, dem Dreiklang ihres Namens folgend, auf drei Säulen: Publikation, “Events” und Kommunikation. Die Publikation “Dreiland News”, sozusagen das Flaggschiff der Initiative, ist, wie es sich für ein junges Zielpublikum gehört, ausschliesslich auf dem Internet nachzulesen. Sie umfasst Reportagen über kulturelle Ereignisse im Dreiland, wie zum Beispiel den Dichterabend mit Jean-Christophe Meyer in Riehen, oder Interviews mit Persönlichkeiten, die sich beruflich für den Zusammenhalt der Region einsetzen, z.B. Frédéric Duvinage, Geschäftsführer des Trinationalen Eurodistricts Basel (ETB) und bringt so die jungen Leserinnen und Leser mit Themen in Berührung, zu denen sie von sich aus keinen Zugang fänden. Die Statistik beweist, dass hier effektiv eine “Marktlücke” besteht: Seit “Dreiland News” im März 2015 ans Netz ging, erreichte seine Facebook-Seite bereits mehr als 25’000 Besucherinnen und Besucher!

Dreiland News by l'Elsass Gazette

In Sachen “Events” konnte “Dreiland News” im ersten Jahr ihres Bestehens ebenfalls einen Erfolg verbuchen, und hier trifft der Vergleich mit einem Schönheitswettbewerb zu, nämlich durch die Wahl von “Miss Dreiland” Ende Oktober im “Espace 2000” von Bartenheim. Dabei ging es aber nicht um die Schönheit, sondern darum, eine junge Frau zu wählen, die durch ihre Persönlickeit sowie ihre Kenntnisse von mindestens zwei Sprachen der Region und deren Kultur das Dreiland sozusagen als “Botschafterin” würdig vertreten kann. Es meldeten sich zwölf Kandidatinnen aus dem Elsass und aus Basel, aus welchen schliesslich die Elsässerin Elodie Raedersdorf als Siegerin hervorging. Zweite wurde die Baslerin Tiia Vogel. Die nächste Wahl der “Miss Dreiland” soll in Basel stattfinden, dann hoffentlich auch mit Kandidatinnen aus dem Badischen.

Der dritte Tätigkeitsbereich, die Kommunikation, ergab sich aus den Rückmeldungen auf Facebook. Es waren zwar bis jetzt erst wenige, aber dafür waren diese Jugendlichen umso interessierter, und aus den persönlichen Konktakten mit ihnen werden neue Initiativen im Sinne der vertieften Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg entstehen. Davon ist Clémence Prillard überzeugt, die am Beginn der “Dreiland News” stand und “Chefredaktorin” der gleichnamigen Publikation ist. Der eigentliche Intitiator war jedoch ihr ehemaliger Englischlehrer am Lycée Mermoz von Saint-Louis, dem sie nach ihrer Rückkehr von einer ausgedehten Reise durch Mittel- und Nordamerika durch Zufall wieder begegnete und der sie daran erinnerte, dass man damals schon in der Schule davon gesprochen hatte, auf dem Internet einen “Blog” zu regionalen Themen einzurichten. Clémence, die nach ihren Erfahrungen in der Ferne ihre engere Heimat gleichsam neu entdeckte und sich für sie begeisterte, machte sich sogleich ans Werk, rekrutierte ihre beiden Mitstreiterinnen und fand Sponsoren für den Start der “Dreiland News” und die Durchführung der Miss-Wahl. Sie bringt neben ihrer Kontaktfreudigkeit auch sprachlich die besten Voraussetzungen für internationale Aufgaben mit: Neben Französisch und Deutsch, in denen sie das “Abibac” bestand, spricht sie vier weitere Sprachen: Englisch, Spanisch, Portugiesisch und Neugriechisch. Das Elsässische blieb ihr hingegen lange Zeit fremd, da ihre Eltern mit ihr nur Französisch sprachen. Sie lernte es über den Umweg über Hochdeutsch und “Baseldytsch”, da sie immer engen Kontakt zu Basel hatte, und gibt heute zu, dass sie den Dialekt dieser Stadt besser als Elsässisch spricht. Sie wird ihre baslerischen Sprachkenntnisse bald weiter vertiefen können, denn sie plant im Frühjahr einen einmonatigen Stage an der Rudolf Steiner-Schule am Jakobsberg.

Clémence Prillard zählt nicht nur für ihre Ausbildung als Erzieherin auf die Schweiz, sondern auch für das Elsass für seine sprachliche Zukunft. So schrieb sie in ihrem Bericht über den Dichterabend in Riehen:

…Je me demande alors si la Suisse ne serait pas ce foyer fertile, cet eldorado inespéré pour permette à l’alsacien de survivre? Tel un cocon hors du temps, la Suisse permet en son sein la préservation des particularités locales. Elle nous soutient, elle nous présente, je me surprends à penser.”

Und sie fährt fort mit einer wahren Liebeserklärung an das Dreiland:

“A cet instant, je prends conscience que le Dreiland m’a devancée depuis longtemps. Je me rends compte qu’à l’instar de Jean-Christophe Meyer, je porte le flambeau d’une réalité, belle et bien là, sous mes yeux. Et je souffle, car je me dis que ma volonté de faire vivre le Dreiland connaît déjà un soutien, alors que je ne le soupçonnais pas…Vanité, me direz-vous? Non, c’est bien l’ignorance qui m’a séparée jusqu’à ce jour de ces Suisses et d’autres, moins Suisses, amoureux de l’Alsace. Pour la première fois, je vis le Dreiland en son coeur, c’est à dire qu’en me trouvant au milieu d’eux, partageant une affection commune pour l’endroit où je suis née, je communie avec mon voisin, je rentre en lien direct avec lui et à travers une seule chose: l’Amour.”

In diesem Sinne freuen sich Clémence und ihre Kolleginnen auch auf Kontakte mit den Elsass-Freunden, die nicht nur eine Verbindung über die Grenzen, sonden auch zwischen den Generationen erlauben würden. Wer also gute Ideen für die regionale Zuammenarbeit hat, die auch junge Menschen ansprechen könnten, ist herzlich eingeladen, sich zu melden: dreilandnews.team@gmail.com

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C
supersache, waere schoen wenn man mehr ueber das elsass erfahren koennte weil halt doch ein bisserl eine sprachbarriere besteht. (isch halt net so ifach des franzesisch.) Und die local elsaess. medien mehr ueber verkehrsunfaelle schreiben als ueber interessantere themen...
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